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Entstehungsgeschichte der Spielzeit Freienried

“Schuld daran waren die Alten”. Diese zugegebenermaßen sehr globale Anschuldigung ist so alt wie die sich in Worten fassende Menschheit selbst. Womöglich aus einer Zeit, in der es noch gar keine “Alten” gab.


Will man von den Anfängen des Theaters in Freienried berichten, trifft man damit den Nagel auf den Kopf. Die ältere Generation nämlich war es, der man etwas Gutes tun wollte. Genauer gesagt, die damalige Landjugend unter der Führung von Walter Ampenberger.

Etwas Besonderes sollte es werden, und so beschloss man einen Altennachmittag in Verbindung mit zwei Theaterstücken. Und diese Idee war es, die eine lange Theatertradition lostreten sollte. So wurde früher unter der Leitung von Hauptlehrer Auer Theater gespielt. Wann, wie oft, warum oder zu welchen Anlass ist nicht mehr bekannt. Aber der Grundstein für die jetzige Theatergruppe, die dem Schützenverein angegliedert ist, wurde von der damaligen KLJB im Jahre 1970 gelegt. Die Bühne waren zusammengestellte Tische, die Wände mit Sicherheitsnadeln zusammen-geheftete Bettlaken. Erst im 3. Jahr, als der Dreiakter “Sturm im Maßkrug” gespielt wurde, waren die Wände aus Schaltafeln und Bretter, die mit Hilfe von Reißnägeln tapeziert wurden.

1973 zog die Theatergruppe vom Saal des Gasthauses Wörl ins Schützenheim um. Als sich die KLJB im Jahr 1977 auflöste, wurde aber auch nicht mehr Theater gespielt. Sollte dies das Ende einer Tradition besiegeln, die gerade 7 Jahre alt wurde? Mitnichten. Bald hielten es die ehemaligen Schauspieler nicht mehr aus und beendeten 1981 den kulturellen Dämmer-schlaf. Eine neue Bühne wurde gebaut, man zog von der Schützenheim-Westseite zur Nordseite. Eigentlich Nord-Ost, denn die Bühne befand sich unüblicherweise genau in der Ecke. Neben den erfahrenen Spielern wurden laufend junge Talente dazu gewonnen. Die Spielerei wurde anspruchsvoller, die Technik ausgefeilter.

Als 1990 das Schützenheim fertig umgebaut war, wurde auf der Südseite auch eine neue Bühne angeschafft. Mit “Geister tuat´s” wurde die neue Spielfläche eingeweiht. Bruno Stiegler zauberte mit Phantasie, viel Fachwissen und unglaublichen Können ein Bühnenbild, über das jeder staunte. Seit damals hat er über viele Jahre die Theatergruppe mit großartigen Ideen und Tatkraft unterstützt. Unter der seit 1983 andauernden Regie von Eva Schmalisch wurde auch das Schauspielern perfektioniert. Man spielte sich von Erfolg zu Erfolg mit stetig steigender Besucherzahl. Nach dem überraschenden Aus-scheiden von Eva Schmalisch übernahm 1993 Robert Popfinger die Regie. In dieser Zeit begann gerade ein Stimmungs-wandel innerhalb der Theatergruppe. Wurden früher eher deftig/derber Stcke gespielt, so wurde der Wunsch nach an-spruchsvolleren und gediegeneren Stücken immer lauter. Was Eva Schmalisch, der Zeit weit voraus, bereits 1987 mit “Der schwarze Koffer”, 1990 mit “Geistern tuats” und 1992 mit “Kurzschlüsse” begann, wird von der jetzigen Gruppe konsequent weitergeführt. Und das bedeutet, den Wandel der Zeit mitzugehen, ohne alte Tugenden aus den Augen zu verlieren. Dem Geschmack des Publikum Rechnung zu tragen, ohne seine eigene Linie zu verlassen. Eine schwierige Aufgabe. Aber von dieser Einstellung profitiert die Theatergruppe seit jeher und die Motivation wird immer größer.

2002 beschloss die Gruppe sich in “Spielzeit-Freienried” umzubenennen, um dieser Aufbruchstimmung noch zusätzlich Nachdruck zu verleihen. Mit dem neuen Namen wuchs der Anspruch und der Mut zur Herausforderung, was sich in den Boulevardstücken “Nur keine Blumen” und “ein Schlüssel für zwei” zeigte. Auch die Bühnentechnik wurde nochmals aufge-wertet. Mit einer Lichtanlage, und für jedes Stück eigens angefertigte Möbel und Ausstattungsdetails.

Tradition verpflichtet eben. Denn der Zuschauer soll immer wissen, was er an der “Spielzeit-Freienried” hat, aber niemals, was ihn erwartet.
Robert Popfinger